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Berufskolleg-Lehrkräftemangel dramatisch wie noch nie: Fast 2000 Lehrkräfte fehlen in gewerblich-technischen Fächern bis 2023 allein in NRW

Am 09.10.2017 diskutierten Experten, Vertreter der Spitzenorganisationen und Teilnehmer auf der 1. teachmint!-Veranstaltung 'Umwege in das Berufskolleg-Lehramt'  in der IHK zu Düsseldorf über Auswege aus der prekären Situation.

 

Sebastian Krebs stellv. Vorsitzender GEW, Wolfgang Brückner Ehrenvorsitzender vlbs, Andreas Oehme Geschäftsführer Westd. Handwerkskammertag, Gregor Berghausen Hauptgeschäftsführer IHK D'dorf, Monika Reusmann Vorsitzende teachmint!, Marayle Küpper Vorstand teachmint!, Foto H. ReusmannSebastian Krebs stellv. Vorsitzender GEW, Wolfgang Brückner Ehrenvorsitzender vlbs, Andreas Oehme Geschäftsführer Westd. Handwerkskammertag, Gregor Berghausen Hauptgeschäftsführer IHK D'dorf, Monika Reusmann Vorsitzende teachmint!, Marayle Küpper Vorstand teachmint!, Foto H. Reusmann

 „Uns fehlen fast 2000 gewerblich-technische Lehrkräfte bis 2023 besonders in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern.“ mahnte  Monika Reusmann, Vorsitzende von teachmint!. Sie nannte die Situation bedrohlich für die Wirtschaft: „Wir brauchen nicht irgendwen - Lehrkräfte an Berufskollegs müssen solide ausgebildet werden. Dazu gehört ein universitäres Studium mit einem anschließenden gut strukturierten Referendariat."

 Dr. Tagrid Yousef (teachmint!), Jan Stammermann, Dr. Anne Busian (stellv. Vorsitzende teachmint!), Sven Mundry, Foto: H. ReusmannDr. Tagrid Yousef (teachmint!), Jan Stammermann, Dr. Anne Busian (stellv. Vorsitzende teachmint!), Sven Mundry, Foto: H. Reusmann

Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Düsseldorf, unterstützte die Suche nach qualifizierten Berufskolleglehrkräften, die sich seit zwanzig Jahren in einer Dauerschleife befände: "Die berufliche Bildung liegt in der DNA der IHK.“ Berghausen erklärte, dass die Bereitstellung von Lehrkräften in der Breite geschehen müsse, denn sie sei die Wurzel der unternehmensnahen Fachkräfteversorgung. Eine Bachelorisierung, die weitere Berufsschullehrer obsolet machen würde, könne für die gewerblich-technische Ausbildung nicht funktionieren.

 Monika Reusmann, Vorsitzende teachmint! e.V., Foto H. ReusmannMonika Reusmann, Vorsitzende teachmint! e.V., Foto H. Reusmann

Dr. Tagrid Yousef, Sven Mundry, Jan Stammermann und Sven Kowal hätten in ihren Werdegängen nicht unterschiedlicher sein können, doch das Resultat – erfolgreicher und zufriedener Berufskolleglehrer – schrieben alle einer soliden Professionalisierung durch engagierte Kollegen an Universität, Berufskolleg und Zentren für Lehrerbildung, zu. Jan Stammermann hatte z.B. zuvor Übungen an seiner Hochschule gehalten und konnte sich gut vorstellen, auch an einem Berufskolleg zu unterrichten. Die ersten Unterrichtsstunden zeigten ihm jedoch, wie komplex und facettenreich der berufliche Unterricht sein kann. Er war froh, dass er im Praxissemester gut begleitet wurde und an der Universität eine solide pädagogische und fachdidaktische Ausbildung bekam.

 Schulleiter Sven Mundry empfand die hohe Teamfähigkeit der Berufskollegs als besonders förderlich auf dem Weg zur Lehrkraft. Es gäbe zudem immer einen ‚Persönlichen Moment‘, in dem man sich entscheidet, diesen Weg zu gehen. Tagrid Yousef und Swen Kowal setzten auf die Vorbildfunktion der Lehrkräfte und ‚Lehrer werben Lehrer‘. Durch persönliche Ansprache von Schülern könnten Lehrkräfte selbst für ganz kleine Fächer, wie z.B. Augenoptik oder Hörakustik, gewonnen werden. ‚Es gibt nicht nur den einen Weg, erfolgreiche gewerblich-technische Lehrkraft zu werden!‘ hätte deshalb das Motto des Forums Eins unter Leitung von Dr. Anne Busian (stellv. Vorsitzende teachmint! e.V) heißen können.

Tanja Nackmayr unternehmer nrw, Dr. Klaus Kirschbaum teachmint!, Foto H. ReusmannTanja Nackmayr unternehmer nrw, Dr. Klaus Kirschbaum teachmint!, Foto H. Reusmann

Die Idee ‚ Lehrer werben Lehrer‘griff Beatrix Menge (Ministerium für Schule und Bildung MSB) in ihrem Vortrag über die vielen guten Maßnahmen des Ministeriums für Schule und Bildung auf und beschrieb ein Programm, welches Studien- und Berufsberater (StuBos) an Berufskollegs ab 2018 einbinden würde. Bei all den Sondermaßnahmen dürfe aber nicht vergessen werden, dass das Schulministerium das grundständige Studium vorziehe. Auch plane die neue Schulministerin Ivonne Gebauer eine Werbekampagne für Lehrkräfte, bei denen besonders die fehlenden Lehrkräfte an Berufskollegs schwerpunktmäßig beworben würden.

 Ingo Schaub ZfsL Köln, JProf. Dr. Tamara Riehle Universität SiegenIngo Schaub ZfsL Köln, JProf. Dr. Tamara Riehle Universität Siegen

Im Forum 2 ‚Attraktivität ohne Qualitätsverlust‘ moderierte Dr. Klaus Kirschbaum (Geschäftsführer teachmint! e.V.) und diskutierte mit seinen Gästen die Sondermaßnahmen zur Lehrkräftegewinnung ‚Seiteneinstieg nach OBAS‘ und ‚Dualer Master‘.

Während Tanja Nackmayr (unternehmer nrw) die sogenannten ‚Second-Best-Lehrkräfte‘ bei dem vorherrschenden eklatanten Lehrermangel als unverzichtbar hielt, befand J.Prof. Dr. Tamara Riehle (Universität Siegen) die Überforderung der Studierenden, die gleichzeitig ohne jede Anleitung unterrichten müssten als den falschen Weg. „Da hat man die Menschen vergessen!“ meinte einer der Teilnehmer.

Beatrix Menge Schulministerium MSB, Wolfgang Brückner vlbs, Monika Reusmann teachmint!, Sebastian Krebs GEW, Dr. Anne Busian teachmint!, Tanja Nackmayr unternehmer nrw, Gregor Berghausen IHK, Norbert Wichmann DGB, Foto H. ReusmannBeatrix Menge Schulministerium MSB, Wolfgang Brückner vlbs, Monika Reusmann teachmint!, Sebastian Krebs GEW, Dr. Anne Busian teachmint!, Tanja Nackmayr unternehmer nrw, Gregor Berghausen IHK, Norbert Wichmann DGB, Foto H. Reusmann

Nicht alle waren vom Dualen Master begeistert. „Die Realität sind häufig Überforderung und Frontalunterricht.“ so z.B. Ingo Schaub (ZfSL Köln). Es sei schwierig, die oftmals älteren Seiteneinsteiger, nachdem sie derart viel und lange ohne Anleitung unterrichtet hätten, auszubilden. Ein Teilnehmer bedauerte zusätzlich die Umstellung auf die konsekutive Ausbildung als Steuerungs- und Qualitätsverlust. Die Abschaffung des Staatsexamens als universitären Abschluss hätte man sich gründlicher überlegen sollen.

Markus Doll, Vorstand teachmint! e.V., Foto H. ReusmannMarkus Doll, Vorstand teachmint! e.V., Foto H. ReusmannNebenberufliche Hilfslehrer, befanden die Teilnehmer des zweiten Forums, würden der Aufgabe nicht gerecht werden und gefährdeten die Qualitätsstandards DQR und EQR, die die  Schüler und technischen Fachkräfte von Morgen dringend für einen europaweiten Einsatz benötigen würden. Monika Reusmann riet dazu, der progressiven Endprofessionalisierung entschieden entgegenzutreten. Den anwesenden Vertretern der Spitzenorganisationen legte sie nahe, sich nicht mit ‚billigen‘ Hilfslehrern abspeisen zu lassen. Es wäre die gesetzliche Aufgabe des Monopolisten Land und Hochschule der beruflichen Ausbildung gut ausgebildete, gewerblich-technische Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen und forderte eine Mangelfachzulage zu prüfen. Dies hätte auch die Enquete-Kommission für Handwerk und Mittelstand geraten.

Grundständig studierte Referendare wären zudem finanziell stark gegenüber den Seiteneinsteigern benachteiligt. Hier müsse das Land dringend das gleiche Gehalt während des Referendariats zahlen, damit das präferierte grundständige Studium an Attraktivität gewinnt.

 Wolfgang Brückner (Ehrenvorsitzender vlbs), Andreas Oehme (Handwerkskammertag), Markus Doll (teachmint!)Wolfgang Brückner (Ehrenvorsitzender vlbs), Andreas Oehme (Handwerkskammertag), Markus Doll (teachmint!)

Wolfgang Brückner (Ehrenvorsitzender vlbs) riet eine dritte Phase der Lehrerbildung einzurichten, in der ein Stundenkontingent für Fortbildung bereitgestellt werden müsse. Zuviel Wissen ginge auch durch Pensionierung oder Versetzung von Kolleg/innen verloren, mahnte Georg Greshake (Heisinger Kreis), der sich für Übergangszeiten bei der Neubesetzung von Stellen aussprach. Georg Greshake sah als Schulleiter besonders die Schulen und die Schüler als Leidtragende der Sondermaßnahmen. Die zusätzliche systemische Benachteiligung durch die Sondermaßnahmen wäre enorm. Seiteneinsteiger und dual Studierende würden den Berufskollegs häufig als ganze Kraft angerechnet, obwohl sie noch nicht einmal mit den vorgegebenen 9-13 Stunden eingesetzt werden könnten. Er forderte die Berufskollegs ‚Pro Klasse‘ mit Lehrkräften auszustatten und nicht wie bisher die Lehrer/Schüler-Relation anzuwenden. „Unsere Schulform funktioniert einfach anders.“, so Greshake.  

Georg Greshake (Heisinger Kreis)Georg Greshake (Heisinger Kreis)

Sondermaßnahmen müssten haushaltstechnisch transparent gestaltet werden und nicht über Unterrichtsausfall hinwegtäuschen. Monika Reusmann unterstützte diesen Gedanken. Sie mahnte, die systemische Benachteiligung der Berufskollegs zu beenden: „Selbst wenn heute Morgen alle Berufskolleg-Lehrkräfte in NRW gesund zum Dienst erschienen wären, nicht auf einer Fortbildung unterwegs oder bei der IHK im Prüfungsausschuss beteiligt gewesen wären und auch alle offenen Stellen besetzt gewesen wären ohne jeden Lehrermangel, hätten wir nur bestenfalls 94% des Unterrichts abdecken können.“ Es würde schon viel zu lange auf dem Rücken der Kollegen und Schüler gespart.

Die Vorsitzende forderte zudem eine verlässliche Finanzierung des Berufskolleg-Lehramtes an den Universitäten und Fachhochschulen. Pro-Kopf-Pauschalen und Drittmittel wären ungeeignete Finanzierungsmodelle für ‚Kleine Fächer‘. Die Fachhochschulen und Universitäten, die Berufskolleglehrkräfte ausbilden, müssten sich auf eine längerfristige Finanzierung verlassen können und zwar über 2021 hinaus.

Nach der Veranstaltung zeigten sich viele Teilnehmer begeistert von dem professionellen Format und den vielen Ergebnissen. Monika Reusmann freute sich über den großen Zuspruch. „Ein voller Saal wie heute ist nicht alles: Die Heterogenität der Teilnehmer hat gezeigt, dass die Partei- und verbandspolitische Neutralität die große Stärke von teachmint! sind. Unser besonderer Dank richtet sich daher an den Gastgeber Gregor Berghausen und die IHK zu Düsseldorf, die uns diese Veranstaltung ermöglicht haben. Viele der Teilnehmer engagieren sich schon seit Jahren für mehr BK-Lehrkräfte. Da sind wir nicht die Einzigen. Wenn wir uns aber gemeinsam einsetzen, können wir mehr erreichen. “  

Zum Schluss lobte ein Schulleiter den Einsatz des teachmint!-Teams. „Ich habe nicht damit gerechnet nach 20 Jahren Berufskolleg-Lehrkräftemangel mit dem Gefühl nach Hause zu gehen: Da tut sich endlich etwas!“

 


 

Abgelaufen +++  Veranstaltungsankündigung +++ Abgelaufen

Erste Konferenz der Initiative teachmint! e.V. zum Thema Berufskolleglehrkräftemangel in gewerblich-technischen Fächern:

(Um)-Wege in das Berufskolleg-Lehramt?

Montag, 09. Oktober 2017, 13.00 bis 17.00 Uhr, IHK Düsseldorf

Programm 'Um-(wege) in das Berufskolleglehramt?'

Anmeldung 'Um-(wege) in das Berufskolleglehramt?'

(Anmeldung bis spätestens 27.09.2017)

Die deutsche Wirtschaft braucht gerade in technologischen Bereichen Nachwuchs an jungen Fachkräften.

  • Wer bereitet sie im Berufskolleg dafür vor?
  • Welche jungen Lehrerinnen und Lehrer mit beruflichen technischen und naturwissenschaftlichen Fakultas stehen dazu zur Verfügung?
  • Wie werden sie ausgebildet und wie kann der dramatische Berufskolleg-Lehrermangel von geschätzten 1200 Lehrkräften allein in NRW behoben werden?

Der duale Partner Berufskolleg benötigt eine breite Unterstützung aller an Ausbildung beteiligten Kammern, Sozialpartner, Verbände und politisch Verantwortlichen, um die von der Industrie geforderte hohe Qualität in der Ausbildung gewährleisten zu können: Nur durch entsprechend hervorragend ausgebildete und in ausreichender Anzahl vorhandene Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen ist dies möglich.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen daher die vielen (Um)-Wege auf denen junge talentierte Menschen in den BK-Lehrerberuf gelangen können. Die besonders gelungen ‚Wege‘ könnten helfen,  die Anzahl fehlender Lehrkräfte in Fächern wie Elektrotechnik und Maschinentechnik zu reduzieren. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die große Spezialisierung der technischen Fakultas dar, wie z.B. Lehrkräfte für Hörakustik, Agrarwissenschaften oder Chemietechnik. Auf diese Lehrkräfte sind Industrie und Handwerk in NRW besonders angewiesen, da NRW aufgrund hoher Spezialisierung am Weltmarkt wettbewerbsfähig ist.

Über diesen Themenkomplex berichten u.a. die Referenten Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer IHK Düsseldorf, Tanja Nackmayr, Geschäftsführerin Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik unternehmer nrw, Beatrix Menge, Ministerium für Schule und Bildung und Ingo Schaub, Leitender Direktor des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung ZfsL Köln.

Wir, der teachmint! e.V, möchten helfen talentierte junge Menschen in eine qualitätsvolle Lehrerausbildung zu bringen und mit Ihnen darüber diskutieren. Wir laden Sie deshalb herzlich zu unserer 1. teachmint!-Konferenz über die Qualität in der Berufskolleg-Lehrerausbildung ein.

Ihre Monika Reusmann

 


 

Presselinks und Interview: http://www.wiwo.de/erfolg/jobsuche/dramatischer-lehrermangel-rettungsaktion-fuer-die-berufliche-bildung/13827588.html

https://de-de.facebook.com/Stifterverband/

 

Kick-Off-Veranstaltung des Stifterverbands 'Berufsschullehrer dringend gesucht' stößt auf große Resonanz


 v. li. StR’in Monika Reusmann, Vorsitzende der Initiative teachmint!, Essen, Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger, Vorsitzender des Kuratoriums, Wilo-Foundation, Dortmund, Berit Heintz, Leiterin des Referates Schulpolitik, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Berlin, Prof. Dr. Günter Pätzold, Experte für Lehrerbildung, Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen e.V., Berlin, Prof. Dr. Holger Burckhart, Vizepräsident für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen, Hochschulrektorenkonferenz, Bonn, Bettina Jorzik, Programmleiterin Lehre, Akademischer Nachwuchs, Stifterverband, Essen, Foto: Damian Gorczany/Stifterverbandv. li. StR’in Monika Reusmann, Vorsitzende der Initiative teachmint!, Essen, Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger, Vorsitzender des Kuratoriums, Wilo-Foundation, Dortmund, Berit Heintz, Leiterin des Referates Schulpolitik, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Berlin, Prof. Dr. Günter Pätzold, Experte für Lehrerbildung, Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen e.V., Berlin, Prof. Dr. Holger Burckhart, Vizepräsident für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen, Hochschulrektorenkonferenz, Bonn, Bettina Jorzik, Programmleiterin Lehre, Akademischer Nachwuchs, Stifterverband, Essen, Foto: Damian Gorczany/Stifterverband

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte die Initiative  teachmint! e.V. dramatische Zahlen zum Lehrermangel an Berufsbildenden Schulen in Deutschland und Europa

 

 

 

 

 

Am 04.07.2016 veranstaltete der Stifterverband in Dortmund im Westfälischen Industrieklub die Auftaktveranstaltung zu seiner neuen Initiative ‚Berufsschullehrer dringend gesucht‘.

Nach der Begrüßung der 120 Teilnehmer durch Dr. Meyer-Guckel (stellvertretender Generalsekretär, Stifterverband) führte die Initiative teachmint! e.V.  mit einem Impulsvortrag in die Thematik des Lehrkräftemangels an berufsbildenden Schulen in Deutschland und Europa ein. Die Initiative teachmint! machte deutlich, dass in Deutschland jährlich 1200 Lehrkräfte der gewerblich-technischen Fachrichtungen fehlen. Bei anhaltendem Trend kann innerhalb von 10 Jahren der Fachunterricht von 750.000 Auszubildenden nicht mehr gedeckt werden! Die Attraktivität des Lehrerberufs an Berufsbildenden Schulen muss dringend durch weitere finanzielle Anreize erhöht werden, um dauerhaft mit der Gehaltskonkurrenz aus der Industrie mithalten zu können.

 

 Podiumsdiskussion, M. Reusmann, Foto: Damian Gorczany/StifterverbandPodiumsdiskussion, M. Reusmann, Foto: Damian Gorczany/Stifterverband

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Berit Heinz (DIHK) beschrieb in ihrem Vortrag die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Zufriedenheit der Betriebe und erläuterte die Erkenntnisse aus einer Umfrage der DIHK. Im Anschluss diskutierten Prof. Dr. Pätzold (Experte für Lehrerbildung, blbs), M. Reusmann (Vorsitzende teachmint! e.V.), Prof. Dr.-Ing. Bullinger (WILO-Foundation), Berit Heinz (DIHK), und Prof. Dr. Burckhart (Vizepräsident der HRK) unter Moderation von Bettina Jorzik (Programmleiterin Lehre, Stifterverband) über möglich Lösungsansätze. Die Präsentationen der teilnehmenden Universitäten und Fachhochschulen sowie die Rede von Dr. Angermund (MIWF NRW) vertieften erfolgsversprechende Studienformate für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. Dr. Anne Busian, 2. Vorsitzende teachmint! e.V., Monika ReusmannDr. Anne Busian, 2. Vorsitzende teachmint! e.V., Monika ReusmannStipendien und duale Studienformate gelten als besonders attraktiv.

Der Stifterverband hat mit dieser Veranstaltung ein bundesweites Netzwerk (I-LaBS) gegründet, um systematisch Lösungsansätze zur Attraktivitätssteigerung zu entwickeln. Nun gilt es in dem neugegründeten Netzwerk die besten Experten und Systemkenner der berufsbildenden Schulen

 

einzubinden. Ein großer Wunsch der Initiative teachmint! e.V. ist damit erfüllt worden, denn diese immense Aufgabe kann nur gemeinsam unter Beteiligung aller Spitzenorganisationen (z.B. Stifterverband, IHK, AGV, Lehrerverbände/blbs), der Universitäten und Fachhochschulen, der Bildungsministerien/KMK, sowie der Industrie und nicht zuletzt der berufsbildenden Schulen selbst, gemeistert werden. 

 

Hier der Link zur teachmint!-Präsentation:  http://teachmint.de/data/documents/Lehrkraeftemangel-an-berufsbildenden-Schulen-in-Deutschland-und-Europa-Reusmann-pdf.pdf

Monika Reusmann, Vorsitzende teachmint! e.V.                                                    10.07.2016

Dramatischer Lehrkräftemangel!, M. Reusmann, Vorsitzende teachmint! e.V., Foto: Damian Gorczany/StifterverbandDramatischer Lehrkräftemangel!, M. Reusmann, Vorsitzende teachmint! e.V., Foto: Damian Gorczany/Stifterverband